Unsere Forschungsmethodik

Wir haben mehr als 90 Fragebögen an Bekleidungsunternehmen verschickt, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Bemühungen, allen Arbeiter*innen in ihrer Lieferkette einen existenzsichernden Lohn zu zahlen, darzustellen und ihre Produktionsstandorte offenzulegen (wenn sie dies nicht durch den Transparency Pledge bereits getan hatten). Unser Schwerpunkt liegt darauf, die Bemühungen der Unternehmen um die Zahlung eines existenzsichernden Lohns durch SMART-Daten, die im Rahmen dieser Untersuchung erhoben wurden, in einem für Konsument*innen, Textilarbeiter*innen und politische Entscheidungsträger*innen transparenten und umfassenden Format darzustellen. Wir hoffen, dass die Darstellung der Marken auf Fashion Checker langfristig zu einem Bestandteil des Due-Diligence- und CSR-Validierungsprozesses einer Marke wird.

Studien zu realen Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern sind oftmals sehr schwierig – auch weil viele Arbeiter*innen Angst davor haben mit Forscher*innen zu sprechen, da sie zurecht Repressalien und Entlassung fürchten. Daher wurden Daten auf Fabrikebene zunächst nur in fünf Ländern erhoben, in denen der Zugang zu Textilarbeiter*innen gewährleistet war: in Indonesien, China, Kroatien, Indien und der Ukraine. Wir sammelten Gehaltsabrechnungen der Arbeiter*innen, führten Interviews durch, um die auf den Abrechnungen enthaltenen Informationen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, zu interpretieren (unter anderem Informationen zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden, Arbeitsaufgaben, Arbeitszeiten, Boni und Überstunden). Im Anschluss verglichen wir die realen Löhne mit den Angaben der Modeunternehmen. Im weiteren Verlauf des Projekts werden wir Daten aus weiteren Ländern hinzufügen.

Wir haben mit WikiRate, einer Organisation für Open Data, daran gearbeitet, die Informationen der Unternehmen zu ihren Lieferketten zusammenzuführen und zu konsolidieren. Des Weiteren haben wir Daten verwendet, die unter anderem von der Open Apparel Registry und OpenCorporates gesammelt wurden. Diese Datenbank, sowie die Datensätze von vertrauenswürdigen, langjährigen Partner*innen, machen die Ergebnisse für die Öffentlichkeit leicht zugänglich. Mit Hilfe von einem Experten für Benutzerfreundlichkeit, haben wir dafür verschiedene Methoden zur Präsentation dieser Daten getestet, Semcon.